Von Schwarz über Rot bis Grün und Weiß

Viele Farben hat der Tee. Und noch viel variantenreicher sind auch seine Sorten und Erscheinungen. Dabei gelten streng genommen nur Schwarzer Tee und Grüner Tee sowie Mischformen daraus (Oolongs sowie Weißer Tee, Roter Tee, Gelber Tee), die aus den Blättern der Teepflanze hergestellt werden, als „Tee“.

Grüner Tee entsteht durch frühzeitigen Abbruch der Oxidation/Fermentation, z.B. indem die frisch gepflückten Blätter vor dem Heißtrocknen gedämpft und dann getrocknet werden. Schwarzer Tee wird vor dem Trocknen fermentiert.

Ursprünglich wurde nur unfermentierter Grüner Tee aus den Blättern der chinesischen Teepflanze (Thea sinensis) hergestellt und zunächst in China kultiviert. Erst später entdeckten die Briten den Strauch auch in der Wildform in Assam (Thea assamica). Aus Kreuzungen entstanden die heutigen Varietäten. Die verschiedenen Verfahren der Herstellung, vor allem die Fermentation, wurden von den Briten im 18. und 19. Jahrhundert eingeführt. Chinesische Mönche und europäische Händler brachten das Gewächs nach Japan, Sri Lanka, Afrika, Zentralasien, Vietnam, Indonesien, sogar Südamerika und in andere Länder.

Auch botanisch ist der Name, bedingt durch die lange und wechselvolle Geschichte, ziemlich kompliziert: Camellia (Thea) sinensis L. var. O. Kuntze. Tee wird meist in tropischen und subtropischen Gebieten mit den Charakteristika tropischer Regenwald, tropische Savanne und Sommerregen angebaut und gedeiht in höheren Lagen bis zu 2.500 m (zwischen 40° N und 33° S).

Je nach Anbaugebiet, Pflanze, Jahreszeit und Herstellungsverfahren entsteht eine unglaubliche Vielzahl an unterschiedlichen Geschmackssorten: Durch immer neue Ausprägungen, die durch Kreuzen der unterschiedlichen Pflanzen entstanden, befinden sich heute über 1.000 unterschiedliche Zuchtsorten auf dem Markt, aus denen mehr als 3.000 Teesorten hergestellt werden, wobei jede ihren eigenen Charakter besitzt und meistens nach der Herkunfts-Region bezeichnet wird. Eine Herausforderung für jeden Tee-Einkäufer und teataster, die Sorten herauszufinden, die dem Verbraucher am Besten schmecken werden.

Früchte- und Kräutertees sind im eigentlichen Sinne kein „Tee“ und werden z.B. in England und Frankreich nicht als tea oder thé bezeichnet, sondern als infusion und tisane. Dennoch haben diese Getränke traditionell eine große Bedeutung gerade in Deutschland erlangt. Von der Branche wird geschätzt, daß der halbe Weltkonsum von Kräuter- und Früchtetees in deutschsprachigen Ländern stattfindet!

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